Hast Du schon von dem Buch „101 Essays, die Dein Leben verändern werden“ gehört? Seit vielen Wochen steht dieser Ratgeber der Amerikanerin Brianna Wiest weltweit auf den Bestseller-Listen. Als kürzlich sogar „Literatur-Papst“ Denis Scheck in seiner TV-Sendung Druckfrisch das Werk empfohlen hat, habe ich es mir gekauft.
Und wirklich: Jedes Essay liest sich interessant, erzählt uns etwas Neues und meist Wichtiges. 101 Kapitel auf einmal? Sind viel zu viele, denn jeder Text regt zum Nachdenken an …
Deshalb habe ich Dir ein einziges gutes Essay herausgefischt und fasse es in meinen Worten zusammen. Denn mal zu checken, ob wir uns besser schlagen als wir denken, tut uns allen gut 🙂
Los geht’s, hier kommen die Anzeichen dafür, dass Du Dich besser schlägst als Du glaubst:
1. Du hast letzten Monat alle Rechnungen bezahlt (egal ob es Spaß gemacht hat) und sogar noch Geld übrig für ein bisschen „Unwichtiges“.
2. Manchmal zweifelst Du an Deinem Leben, manchmal stellst Du Dich selbst in Frage, manchmal fühlst Du Dich schlecht.
Prima!
Warum? Weil das zeigt, dass Du offen für Wachstum bist und selbstkritisch sein kannst. Die besten Menschen gehen abends heim und fragen sich immer mal wieder: „Oder gibt es einen anderen Weg?“
3. Du hast einen Job (egal für wie viel Wochenstunden und zu welchem Stundenlohn). Du verdienst Geld, so dass Dir jeden Tag etwas zu essen kaufen kannst, Du hast etwas zum Anziehen und etwas, worauf Du schlafen kannst. Das zeigt, dass Du Verantwortung für Dich selbst übernimmst und Deine Unabhängigkeit schätzt.
4. Du hast Zeit, etwas zu tun, das Du genießt (ja, auch wenn „genießen“ für Dich heißt, auf der Couch zu essen und Netflix zu gucken).
5. Du machst Dir keine Sorgen, wo Deine nächste Mahlzeit herkommt. Weil Du einige Vorräte im Kühl- oder Küchenschrank hast.
6. Du kannst essen, nur um des Genusses willen. Es ist keine Frage des nackten Überlebens.
7. Du hast ein oder zwei wirklich enge Freunde.
Wir machen uns viel zu oft Gedanken über die Quantität anstatt Qualität. Doch wir erkennen, dass die Anzahl der Menschen, die wir zu unserer „Wahlfamilie“ zählen können, keinen Einfluss darauf hat, dass wir echte Nähe, Akzeptanz, Gemeinschaft oder Freude empfinden.
8. Du konntest Dir heute eine kleine Annehmlichkeit leisten: vielleicht eine Fahrt in der U-Bahn, eine Tasse Kaffee oder das Benzin /Strom für Dein Auto.
9. Du bist nicht dieselbe Person wie vor einem Jahr. Du lernst und Du entwickelst Dich. Und Du kannst erkennen, inwiefern Du Dich zum Besseren (oder Schlechterem) verändert hast.
10. Du hast Zeit und Geld, Dinge zu tun, die mehr sind als das Allernotwendigste. Vielleicht hast Du in den vergangenen Jahren ein Konzert besucht, Du kaufst immer wieder mal ein Buch, Du könntest einen Ausflug in eine Nachbarstadt machen – und Du musst nicht rund um die Uhr arbeiten, um zu überleben.
11. Du hast eine Auswahl von Kleidungsstücken zur Verfügung. Du machst Dir keine Sorgen darüber, dass Du …
… im Winter Mütze und Handschuhe vermisst oder im Sommer leichte Bekleidung. Du hast ein Kleidungsstück für eine Hochzeit… Du kannst Deinen Körper schützen und schmücken.
12. Du spürst, wenn etwas in Deinem Leben nicht in Ordnung ist. Denn der erste und wichtigste Schritt ist, sich dessen bewusst zu sein. Du kannst es fühlen – auch wenn Du jetzt noch nicht genau weißt, wie es sich besser anfühlen würde.
13. Wenn Du mit Deinem jüngeren Ich sprichst, könntest Du sagen: „Wir haben es geschafft, wir haben diese schreckliche Sache überlebt.“
14. Du hast einen Raum für Dich. Es muss nicht eine Wohnung oder ein Haus sein – sondern auch ein Zimmer, ein kleiner Schreibtisch oder einfach eine Ecke. Ein kleines Stück „Welt“, das Du kreieren oder wo Du Dich ausruhen kannst.
15. Es gibt etwas, wofür Du Dich interessierst. Egal, ob es ums Lesen geht oder um Filme, um japanische Blumensteckkunst oder Brot backen. Irgendetwas fasziniert Dich so, dass Du es weiter erforschen möchtest.
16. Du hast kein Problem, auf Dich selbst achtzugeben. Du weißt, wie viel Schlaf Du brauchst, um DEich gut zu fühlen. Du weißt, an wen Du Dich wenden kannst, wenn Du unglücklich bist, Du weißt, was Dir Freude macht. Und was Du tun kannst, wenn Du Dich nicht gut fühlst …
17. Du arbeitest auf ein Ziel hin. Auch wenn Du erschöpft bist und das Ziel meilenweit entfernt zu sein scheint: Du hast einen Traum, auch wenn er ungenau und veränderbar ist.
18. Aber! Aber Du hast keine felsenfesten Pläne für die Zukunft. Denn Du weißt, dasw zu den glücklichsten (und ausgeglichensten) Menschen gehören, die aus JEDER Situation das Beste machen können. Die sich dem Moment hingeben und sich nicht so viele Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll.
19. Du hast einiges durchgemacht. Du kannst die aktuellen Herausforderungen ansehen und mit denen vergleichen, von denen Du dachtest, Du würdest sie nie meistern.
Du kannst Dir also – aufgrund Deiner eigenen Erfahrungen – Mut machen.
Das Leben ist zwar nicht leichter geworden – doch Du bist schlauer geworden!
Wenn Du Lust hast, kannst Du notieren, was Du bisher schon alles erreicht hast (und meist als viel zu selbstverständlich siehst).
Wenn Du das Buch von Brianna Wiest kaufen möchtest: Das gibt es zum Beispiel bei Thalia ( https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1062299192 )
Und gerne lese ich (und andere Leserinnen und Leser) Deinen Kommentar zum Beitrag!!
Was für eine wundervolle Liste, um in das neue Jahr zu starten.
Bei Punkt 7 habe ich zuerst leer geschluckt. Das letzte Jahr war geprägt von Verlusten, auch von Verlusten der engen Freunde. Aber dann ist mir bewusst geworfen, dass sich die Lücken wieder schliessen. Dass Personen aus dem äusseren Kreis Funktionen und Tätigkeiten übernommen haben. Wer weiss, vielleicht entwickeln sich hier noch tiefere Freundschaften 🙂
Danke herzlichst fürs Zusammenfassen und Verteilen.
Gabriella
herzlichen Dank, liebe Gabriella, für Deinen interessanten Kommentar. Er zeigt: Du bist ja schon eine kluge Philosophin!
Liebe Andrea, ich möchte Dur herzlich für die klugen, interessanten Inspirationen zu meinem Leben.
Grade, in den nicht aufhörenden Regentagen, habe ich grade Deinen Beitrag gelesen:
Fühle mich schon ein bisschen besser.
Deshalb, alle guten Wünsche und bis bald zu einem neuen lebensklugen Beitrag von Dir,
Bina
vielen lieben Dank für Deinen schönen Kommentar, liebe Martina. Und Du fühlst Dich schon ein bisschen besser? So soll’s sein. Herzliche Grüße, Andrea
So schön und wesentlich, diese Mischung aus Basics, die wir oft zu selbstverständlich nehmen, und den großen Nummern, die wir überlebt & gemeistert haben … herzlichen Dank!
Oh, liebe Gisela, herzlichen Dank für Deinen schönen Kommentar!!!!! You made my day 🙂